Fast zwei Prozent weniger Lehrverträge wurden unterschrieben. (Foto Unsplash / Gabrielle Henderson)
Fast zwei Prozent weniger Lehrverträge wurden unterschrieben. (Foto Unsplash / Gabrielle Henderson)
22.09.2022

Weniger Luzerner Lehrlinge gestartet

von red (1)

Für das Schuljahr 2022/23 konnten 4691 Lehrverträge bewilligt werden. In ein Brückenjahr gestartet haben rund 388 Jugendliche.

Die Berufslehre ist nach wie vor sehr beliebt bei den Luzerner Jugendlichen, teilt der Kanton Luzern mit. Rund 75 Prozent absolvieren nach der obligatorischen Schulzeit eine Berufslehre. Im August haben 4691 Schulabgängerinnen und Schulabgänger ihre Lehre begonnen, das sind 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, zeigt sich trotz diesem leichten Rückgang zufrieden. «Dank dem Engagement der Luzerner Betriebe können wir im Kanton Luzern ein attraktives Angebot an Lehrstellen bieten. Die Lehrbetriebe leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Für die Lernenden wiederum ist die Berufslehre ein gutes Fundament, das Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet. Dank der dualen Berufsbildung werden sie schnell selbständig und unabhängig», erklärt Christof Spöring.

Die Beliebtheit der Berufslehren

Nach wie vor werden von den Jugendlichen Ausbildungen im Kaufmännischen Bereich und in Gesundheitswesen vorgezogen. Auch weitere Berufsgattungen erzielen gute Zahlen. Erfreulicherweise kann die IT-Branche – die unter grossem Fachkräftemangel leidet – zulegen. In dieser Branche konnten 25 Lehrverträge mehr als im Vorjahr unterschrieben werden. Davon sind 15 Informatikerinnen und Informatiker sowie 10 ICT-Fachleute. In der Elektrobranche ist bei insgesamt gleichbleibender Anzahl Lernender eine Verschiebung von der vierjährigen Lehre als Elektroinstallateur/in zur dreijährigen Lehre Montage Elektriker/in zu verzeichnen. Der Sozialbereich – konkret die Lehre als Fachfrau/-mann Betreuung – legt mit 186 neu abgeschlossenen Lehrverträgen weiter zu. Die Gesundheitsbranche dagegen bleibt auf Vorjahresniveau. Die meist gewählte Ausbildung ist weiterhin die kaufmännische Ausbildung mit 627 abgeschlossenen Lehrverträgen. Trotzdem ist die Tendenz nach wie vor rückläufig. Im vorherigen Jahr wurden 30 Lehrverträge mehr abgeschlossen.

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Top 5 der gewählten Berufe EFZ

1 Kaufmann/-frau EFZ

2 Fachmann/-frau Gesundheit EFZ

3 Detailhandelsfachmann/-frau EFZ

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4 Fachmann/-frau Betreuung EFZ

5 Logistiker/in EFZ

Top 5 der gewählten Berufe EBA

1 Detailhandelsassistent/in EBA

2 Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA

3 Haustechnikpraktiker/in EBA

4 Küchenangestellte/r EBA

5 Logistiker/in EBA

Berufsmaturität und Brückenjahre

Ohne grosse zahlenmässige Veränderung zum Vorjahr haben sich im Jahr 2021 rund 875 Studierende an einer Luzerner Berufsmaturitätsschule angemeldet. Deutlich kleiner fiel die Anzahl der effektiven Eintritte in den Berufsmaturitätsbildungsgang aus. Der Rückgang von 94 Studierenden fehlt bei den Anmeldungen zur Vollzeitausbildung der Berufsmatura. Das Angebot für ein anschliessendes Brückenjahr nach der obligatorischen Schulzeit haben 338 Jugendliche genutzt. Ein grosser Teil dieser Jugendlichen schafft jeweils nach diesem Jahr den Einstieg in die Berufsausbildung, berichtet der Kanton Luzern. So waren es am Zentrum für Brückenangebote per Ende Schuljahr 2021/22 85 Prozent, welche nach Abschluss des Brückenjahrs in eine Lehre mit Eidgenössischem Berufsattest EBA oder eine Lehre mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis EFZ starteten. Rund 9 Prozent schafften den Einstieg über ein Praktikum. Die übrigen Jugendlichen wählten zum Beispiel ein Motivationssemester oder einen Sprachaufenthalt, angepasst an ihre aktuelle persönliche Situation.

Integration im Berufsfeld

Rund 70 Jugendliche und junge Erwachsene haben mit den Integrationsbrückenangeboten für späteingereiste Jugendliche und junge Erwachsene am Zentrum für Brückenangebote im Schuljahr 2022/23 ihre Ausbildung begonnen. Zusätzlich haben 56 Personen im Kanton Luzern eine Integrationsvorlehre gestartet. In diesen beiden Ausbildungsgängen werden Deutsch, Mathematik und Allgemeinbildung gefördert und es wird Unterstützung im Berufsintegrationsprozess geboten, damit eine nachhaltige Integration in die Berufswelt gelingen kann. Die Vermittlungsquote lag per Ende des Schuljahres 2021/22 in eine EBA- oder EFZ-Ausbildung aus dem Integrationsbrückenangebot bei 64 Prozent.


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