Albert Ankers «Gemeindeschreiber» hängt an der Ostwand in Bruno Peters Büro – ein Geschenk seines Vaters. Foto ana
Albert Ankers «Gemeindeschreiber» hängt an der Ostwand in Bruno Peters Büro – ein Geschenk seines Vaters. Foto ana
02.05.2018

Wer ist Sursees neuer Stadtschreiber Bruno Peter?

Bruno Peters Beruf hat nicht mehr viel zu tun mit dem des «Gemeindeschreibers», jenem Gemälde von Albert Anker, das die Ostwand von Peters Büro ziert. Ein Porträt.

Bruno Peter. Da gibt es den Menschen. Den geerdeten, bodenständigen. Jener mit dem kräftigen Händedruck, dem gewinnenden Lachen, dem aufmerksamen Blick. Der Camper, der Sportler, der Gesellige, der der dritten Halbzeit ebenso viel abgewinnen kann wie der ersten und der zweiten. Der Bruno Peter, der den Matchplan der Fussballspiele seiner Söhne an der Pinnwand in seinem Büro hängen hat, bekennender FCL-Fan ist. Der Wahlwillisauer, dessen Vater bereits damals, in Luthern, das Amt des Gemeindeschreibers innehatte. Von dem er Albert Ankers «Gemeindeschreiber» geschenkt bekam, ein Abzug natürlich, ein Abzug, der bereits seines Vaters Bürowände zierte und jetzt die seinigen. Jener Bruno Peter, der nachdenkt, lange, dann schmunzelt, wenn man ihn fragt, weshalb er nicht in Sursee wohnt: «Wegen unserer Söhne.» Dann, mit einem Lachen, das von Herzen kommt, anfügt: «Und der Psychohygiene zu Liebe.»


Da gibt es aber auch den anderen Bruno Peter. Den Stadtschreiber. Oder, wie er sagt, den Verwaltungsmanager. Jener Bruno Peter, dessen Beruf nur noch wenig zu tun hat mit Ankers «Gemeindeschreiber». Der bekennt, dass sein Job mit 43 Wochenstunden nicht zu machen ist. Der sich von seinem neuen Beruf viel erhofft und noch mehr zurückbekommen hat. Jener Bruno Peter, der 110 Menschen, 110 Angestellte dieser hochmodernen, durchgetakteten Maschinerie namens Stadtverwaltung führt. Der Strategieprozesse definiert, Dienstleistungen «auf Augenhöhe» erbringt, der Geschäfte des Stadtrats vorbereitet, Sursee mitgestaltet. Einer, in dessen Büro Flipcharts zum Thema «Ferien und Gleitzeit» stehen, an dessen Bürotür HRM-2-Schemata gepinnt sind, einer, der von Gestaltungsmöglichkeiten, Kommunikation, Prozessen und Projekten spricht.

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Wo der Mensch noch Mensch ist
Dieser Bruno Peter will die Verwaltung fit machen, fit für die Zukunft, vom «Reagieren zum Agieren» finden. Dieser Bruno Peter weiss, dass den Verwaltungen Schimmel nachgesagt wird. Der verneint, wenn man ihn fragt, ob er in Sursee auf solchen gestossen sei. Der weiss, dass in «seinem» Haus gekrampft wird. Für Sursee, für die Bürger. Ein Verwaltungsmanager, der sagt, dass es «eine Herausforderung» sein kann mit den verschiedenen Einwohnern. Besonders in Sursee, dem Magneten, wo Alteingesessene auf Neuzugezogene treffen. Der betont, dass Sursee zur Stadt wird, eine der vielen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Der erkennt, dass es dazu alle braucht. Den Sachbearbeiter, die Bereichsleiterin, die Nachbargemeinden. Der eine Politik der offenen Tür pflegt, gerade deshalb. Der von sich unprätentiös sagt, dass er eine integrierende Persönlichkeit ist, einer, der die Menschen als Menschen wahrnimmt.


Eine Person, zu der das Bild aus dem Depot des Sankturbanhofs, das in seinem Büro hängt, so gar nicht passen will. Eine Menschengruppe – der Stadtrat? –, auf einem Hügelzug ob dem Surental. Abseits, im Hintergrund, eine Einzelmaske. Der Stadtschreiber? Nein, das ist nicht dieser Bruno Peter.


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