04.06.2020

Der Sechste Sechste spornt die Sportler an

von Thomas Stillhart

Mit Kraftübungen, Wandern, Joggen oder Velo fahren überbrückten viele Bewegungslustige die Zeit der gesperrten Sporthallen und -plätze. Jetzt öffnen sie.

Der FC Triengen betritt zwei Tage nach dem 6. Juni wieder den Trainingsrasen auf dem Schäracher. «Bis dann ist der Platz gesperrt», sagt Präsident Roland Scheuber. Die Aktivmannschaften und gewisse Juniorenbereiche schnüren die Fussballschuhe und trainieren zusammen. «Die Details klären wir ab, wenn wir vom Schweizerischen Fussballverband die Rahmenbedingungen bekommen», so Scheuber. Eingeschränkt bleibt das Training aber, weil der grössere der beiden Plätze bald umgepflügt wird, um Leitungen verlegen zu können. Das ist unabhängig von Corona.

Bis nach den Sommerferien

Schach ist eine Sportart, die auch am Computer gespielt werden kann. Am Holzbrett sieht das jedoch anders aus: «Da sich die beiden Spieler während einer Schachpartie bis zu sechs Stunden gegenübersitzen, ist das Übertragungsrisiko hoch», erklärt Ramon Suter, Präsident des Schachclubs Sursee. Wegen der Einhaltung diverser Rahmenbedingungen kann der Club frühestens nach den Sommerferien den gewöhnlichen Betrieb aufnehmen. Insbesondere Wettkämpfe mit kurzer Bedenkzeit würden sich jedoch hervorragend eignen, online zu spielen.

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Wettkämpfe nein, Trainings ja

«Wettkämpfe in Sportarten mit ständigem, engem Körperkontakt wie Schwingen, Judo, Boxen oder Paartanz sind voraussichtlich bis am 6. Juli untersagt», teilte der Bundesrat am 27. Mai mit. Manuel Röösli, Präsident des Schwingclubs Surental, sagt, der Eidgenössische Schwingverband werde in der laufenden Woche noch eine Weisung über das Training herausgeben. Auf seiner Homepage bestätigt er, dass Trainings ab 6. Juni wieder möglich seien. «Der Eigenverantwortung und der zu dokumentierenden Rückverfolgbarkeit kommt aber nun eine ganz spezielle Bedeutung zu.»

14 Tage Präsenzliste behalten

Auch die Körperkontakt-Sportart Aikido lädt wieder zum Training ein. Markus Steinmann, Präsident von Aikido Sursee, verrät: «Ab 8. Juni finden wieder alle Trainings fast wie normal statt.» Neu bestehe die Pflicht, eine Präsenzliste bei den Trainings zu führen und diese 14 Tage aufzubewahren. Sechs bis zwölf Erwachsene sowie bis 20 Kinder erwartet der Präsident täglich auf den Matten.

Der Reitverein Region Sursee kann auf der Anlage im Venedig trainieren. «Mehrere Gruppen und Disziplinen à maximal vier Reiter und ein Trainer sind möglich», gibt Präsidentin An-drea Burkart bekannt. Die drei wichtigsten Schutzmassnahmen seien Hygiene- und Abstandsregeln einhalten, grosse Menschenansammlungen vermeiden, Infrastruktur nutzende Personen tragen sich im Belegungsplan ein.

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Wieder an die Seile

Der Seilziehclub Nottwil trifft sich am 8. Juni nach langer Zeit wieder zum Seiltraining in seiner Trainingsanlage im Bühlwäldli in Nottwil. «Wir haben uns entscheiden, dass wir vorerst nur einmal wöchentlich am Seil trainieren», erklärt Yvonne Buob, im Vorstand zuständig für die Pressearbeit. Normal seien zwei Trainings angesagt. Und: «Die diesjährige Schweizermeisterschaft wurde abgesagt.»

In drei Phasen auf den See

Mehrere Phasen der Öffnung musste der Seeclub Sursee seinen Mitgliedern kommunizieren. Präsidentin Annemarie Lüthy fasst diese Phasen zusammen: «Ab 11. Mai durften Skiff und Doppelzweier auf den See, ab 21. Mai konnten auch Dreier- und Viererboote raus und ab 6. Juni alle Boote – auch die gesteuerten.» Der Clubraum, WC und Dusche seien jedoch zu. Im modernen Fitnessraum durften zudem höchstens fünf Personen trainieren. Bootsvermietungen sind ab dem 6. Juni wieder möglich.

Turnen mit Schutzkonzept

«Das Leiterteam und der Vorstand haben am Freitag beschlossen, ab 8. Juni mit dem Training zu starten», erklärt Prisca Vogel vom Vorstand des STV Büron. «Es freuen sich alle riesig.» Bevor das Wiedersehen Jubel auslösen wird, arbeiten die Verantwortlichen des Turnvereins noch das Schutzkonzept aus. Als Stütze dient das Dokument «Neue Rahmenvorgaben für den Sport» vom Bundesamt für Sport und Swiss Olympic.

Stadthalle bleibt im Sommer offen

Am Dienstagabend informierte die Betriebsgenossenschaft der Stadthalle Sportanlagen Sursee über die Lockerungen ab 6. Juni. «Normale» Trainings seien in den Hallen ab dann wieder möglich. Der bestehende Trainingsplan 2019/20 gelte. Anders ist jedoch, dass die Garderoben und Duschen sowie die Krafträume für den Vereinssport gesperrt bleiben, die Toiletten sind geöffnet. Zudem bleiben die Stadthalle und die Sporthalle Kottenmatte während der Sommerferien geöffnet. Verschiedene Vereine wünschten dies.

Die Tour durch die Sportwelt wäre unvollständig, ohne Jassen zu erwähnen. Gastro Suisse empfiehlt: «Jassen innerhalb einer Gästegruppe ist erlaubt. Die Utensilien sind gereinigt auf den Tisch zu stellen und im Anschluss wiederum gründlich zu reinigen. Es empfiehlt sich, dass die Gäste ihre eigenen Karten mitbringen.» 


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