Entsprechend gross war der Besuch von Interessierten am Vortrag «KI in der Schule – was Eltern wissen müssen und wie sie ihre Kinder unterstützen können», den das Elternforum der Sekundarschule Sursee am Donnerstag, 10. April, organisiert hat.
Simone Ries vom Zentrum Medienbildung und Informatik der PH Luzern sprach in ihrem Referat auch aus der Perspektive als Mutter einer Oberstufenschülerin und gab viele Inputs, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz Lernprozesse auf nützliche und sinnvolle Art unterstützen könnte. Beispielsweise indem man ChatGPT und Konsorten zum Abfragen oder Vertiefen benutzt. Nicht umsonst heisst die KI von Microsoft «Co-Pilot»: Die Ko-Konstruktion beim Lösen einer Aufgabe mit KI kann durchaus inspirierend und lehrreich sein.
Notgedrungen hinterher
Diese Haltung muss sich die Elterngeneration zum Teil jedoch selbst noch aneignen. Zum Beispiel wie man clever promptet, was kritisch zu hinterfragen ist oder wo man sich im Bereich des Illegalen bewegt, sollten Eltern wissen, wenn sie ihre Kinder bei KI-Anwendungen schützen und begleiten wollen. Denn das Elternhaus muss – gemeinsam mit der Schule – Verantwortung in der Medienbildung übernehmen.
Die pädagogischen Einrichtungen hinken den rasanten innovativen Entwicklungen notgedrungen hinterher, stellt Simone Ries fest. Zum einen aufgrund datenschutzrechtlicher Einschränkungen: In der Schweiz darf man ab 13 Jahren ein Konto bei einem KI-Anbieter eröffnen und dies bis zum Alter von 18 Jahren nur mit Einwilligung der Erziehungsberechtigten. Zum anderen auch, weil viele Lehrpersonen erst noch herausfinden wollen, wie sich die neuen Tools im Unterricht pädagogisch sinnvoll und gewinnbringend einsetzen lassen.
Stand der Sek Sursee
Am Ende des Vortrags standen die ICT-verantwortlichen Lehrpersonen der Sekundarschulen Sursee, Pia Gisler und Thomas Knüsel, noch Rede und Antwort zum Stand an der Schule. Zwar werden im Unterricht einige Leitplanken zum Umgang mit KI thematisiert, aber die Gefahr von kognitiver Faulheit ist gross. Gerade lernschwache Schülerinnen und Schüler würden oft den bequemen Weg wählen und KI unreflektiert und heimlich anwenden. Die Lehrpersonen begegnen dieser Tendenz mit möglichst kreativen Aufgaben, die Lust machen, selbst zu denken und KI allenfalls bei ausgewählten Lernschritten anzuwenden. Sie wünschen sich für die Zukunft eine transparente Thematisierung auf Augenhöhe mit ihren Lernenden. Auch weil mit der Digitalisierung eine Situation eingetreten sei, in der die ältere Generation kaum mehr Vorsprung habe, sondern gleichzeitig mit der jüngeren einen gangbaren Weg im Umgang mit den neuen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz finden müsse. Die angeregten Diskussionen an diesem Abend zeigten auf jeden Fall, dass KI viele spannende Fragen rund ums Thema Bildung aufwirft.