08.06.2024

Schweizer Athletinnen und Athleten sind in Topform  

von PD

Catherine Debrunner (Geuensee), Manuela Schär (Kriens) und Marcel Hug (Nottwil) beweisen mit vielen Topplätzen an den ParAthletics 2024 in Nottwil, dass sie auf Kurs sind bei ihren Vorbereitungen für die Paralympics.

Der zweite Wettkampftag am Freitag war geprägt von spannenden Wettkämpfen. Das Publikum feierte bei wechselhaftem Wetter, aber oft guten Bedingungen mit wenig Wind die heimischen Athletinnen und Athleten.

400 Meter: Catherine Debrunner siegt

An Catherine Debrunner kommen die Konkurrentinnen aktuell nicht vorbei. Die Schweizerin deklassierte die Konkurrenz über 400 Meter klar. Nach 250 Meter hatte sie sich schon soweit abgesetzt, dass auch die starke Britin Samantha Kinghorn ihr den Sieg nicht mehr nehmen konnte. Mit einer Zeit von 00:50.19 lag sie nur 3 Zehntel über dem aktuellen Weltrekord.

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Nach dem Sieg über 800 Meter vom Vortag feierte Manuela Schär (Kriens) am zweiten Wettkampftag einen zweiten Platz über 400 Meter hinter der Belgierin Lea Bayekula. Mit einer hervorragenden Zeit von 00:51.91 stellte sie einen neuen Schweizer Rekord auf. Das Rennen wurde erst auf den letzten Metern entschieden, wie die Krienserin beschreibt: «Auf der Zielgeraden musste ich nochmals massiv Tempo aufbauen, um vorne mitzumischen.» Sie überholte zwar die Amerikanerin Tatjana McFadden, die das Rennen lang anführte, aber Lea Bayekula konnte mit einem guten Schlussprint das Rennen für sich entscheiden. Dem Resultat entspricht auch das Fazit von Manuela Schär: «Mit der Schnelligkeit bin ich zufrieden, aber am Stehvermögen werde ich bis an die Paralympics noch arbeiten müssen.»

Spannung über 5000 Meter

Der Wettkampf der Frauen über 5000 Meter glich einem Krimi. Hier sind die Kategorien T53 und T54 zusammengelegt. Kurz nach dem Start brachen Catherine Debrunner und Manuela Schär aus dem Feld aus. Doch schon bald konnte die Amerikanerin Susannah Scaroni aufschliessen. Die drei Athletinnen fuhren danach ein sehr schnelles Rennen und teilten sich die Führungsarbeit auf. Catherine Debrunner lobte ihre Konkurrentinnen: «Ohne vorherige Absprache haben wir perfekt zusammengearbeitet und uns abgewechselt. Ich habe rasch gesehen, dass wir auf Weltrekordkurs waren.» Bei der Zieldurchfahrt sei allerdings nicht klar gewesen, ob Susannah Scaroni oder sie gewonnen habe, so knapp sei es gewesen. «Die Uhr zeigte bei der Zielline gut vier Sekunden unter der aktuellen Rekordzeit.»

Leider gab es technische Probleme. Zwar bestätigte die Wettkampfleitung den Sieg von Catherine Debrunner vor Susannah Scaroni, aber keine gültigen Zeiten. Manuela Schär wird hervorragende Dritte. Den Athletinnen wird die Möglichkeit zu einem Wiederholungsrennen geboten. So oder so gehört der Weltrekord Catherine Debrunner, denn die aktuelle Limite von 10:33.48 hatte sie erst im Februar in Sharjah (VAE) aufgestellt. Die Zentralschweizerin blickt vorwärts: «Morgen über 100 Meter werde ich Vollgas geben und auch über 1500 Meter wird es spannend werden, denn die stärksten Frauen der Welt sind hier. Dies wird eine Hauptprobe für Paris, wenn das Wetter mitspielt.»

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Hug ungewohnt Dritter

Nach dem Sieg vom Donnerstag musste sich Marcel Hug heute über 400 Meter dem Tunesier Yassine Gharbi und dem Briten Nathan Maguire geschlagen geben, nachdem er beim Start mit dem Handschuh vom Rad abgerutscht war. Der Nottwiler zeigte sich aber nicht allzu enttäuscht: «Ich bin das 400-Meter-Rennen vor allem gefahren, weil es gleichzeitig als Schweizer Meisterschaft gilt und ich es als Warm-up für das 5000- Meter-Rennen am Nachmittag nutzen konnte. Nach dem schlechten Start kam ich eigentlich gut ins Rennen zurück.»

Am Nachmittag lief es für den Nottwiler ideal im Rennen über 5000 Meter. Seine Strategie musste er aber nach rund vier Runden anpassen: «Mein Plan war, mich mit anderen in der Führungsaufgabe abzuwechseln und ein schnelles Rennen zu fahren. Da meine Konkurrenten aber nicht mitzogen, habe ich mich abgesetzt. Ich mag es sowieso, wenn ich früh aus der Gruppe ausbrechen kann und das Rennen von der Spitze bestimme.» Der Brite Daniel Sidbury versuchte anfangs mit dem hohen Tempo mitzuhalten, vergeblich. Die Uhr blieb für Marcel Hug bei 9:29.82 stehen, eine gute Zeit, die auch Mut macht für die Vorbereitungen auf die Paralympics 2024. «Ich bin gut in Form, will aber in den kommenden Monaten nochmals besser werden.»


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