15.12.2019

«Er ist mein Lieblingspater»

von Thomas Stillhart

Pater Thomas Plappallil ist seit 20 Jahren Priester. Er stammt aus Indien und wirkt seit dem 1. September 2010 in Knutwil. «Ich möchte noch ein paar Jahre bleiben.»

«Als ich in die Schweiz kam, sprach ich kein Wort deutsch», blickte Pater Thomas Plappallil während des Zmorge-Essens  im Pfarreizentrum Oase am Sonntagmorgen zurück. Der indische Priester mit Jahrgang 1972 feierte vorher beim Familiengottesdienst in der Pfarrkirche Knutwil sein 20-Jahr-Priesterjubiläum. Zu seiner Ehre assistierten ihm der Pastoralraumleiter Claudio Tomassini, Vierherr Thomas Müller, Priester Josef Mahnig und Daniela Müller, die in Knutwil aufgewachsen ist, einen Gruss aus Oberkirch mitbrachte und sagte: «Die Knutwiler Kirche ist immer noch in meinem Herz.»

Ohne ein Wort deutsch 

Am 1. Januar 2010 wurde Pater Thomas Plappallil in Kerala, Indien, zum Priester geweiht. Er gehört der Missionsgesellschaft des Apostels Thomas an. Bereits 52 Jahre nach Christi Geburt missionierte Apostel Thomas Indien. Sieben Jahre nach der Priesterweihe kam Pater Thomas in die Schweiz, ohne ein Wort deutsch sprechen zu können. 

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«Es brauchte Mut und Kraft, die geliebte Heimat zu verlassen und eine andere Sprache und Kultur zu lernen», anerkannte Kirchenratspräsident Thomas Arnet. Pater Thomas Plappallil sei Priester aus vollster Überzeugung, mit Kraft, Zuversicht und Hoffnung. 

«Jetzt sind wir ein Team»

Pater Thomas zeigte sich überrascht über die Glückwünsche zu seinem Priesterjubiläum. «Die 20 Jahre sind so schnell vergangen.» In Knutwil habe er sehr viel Freude erlebt und fühle sich getragen. «Gott hat mich begleitet.» Zwar sei die Familie weit weg, doch auch hier habe er eine Heimat gefunden. Besonders hob Pater Thomas den neuen Pastoralraum Region Sursee hervor. «Vorher war ich alleine. Jetzt sind wir ein Team und alle Teil des Pastoralraums.»

Dieses Pastoralraum leitet Claudio Tomassini. Er kam extra für das Priesterjubiläum nach Knutwil, predigte und sprach über einen Stern, der 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt sei. «Er gibt sein Licht in der Zeit von Jesus ab.» Er betonte das Miteinander und Füreinander mit Pater Thomas. Als Dank für seinen Besuch überreichte Pater Thomas Claudio Tomassini einen Schirm mit der Aufschrift «God bless you» (Gott segne Dich) und vielen Glückwünschen der kirchlichen Gruppierungen der Pfarrei Knutwil. 

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«Das ist mein Weg»

Nach dem Gottesdienst, der musikalisch von den Jodlerfründe Chnutu heimatlich umrahmt wurde, durften die Gläubigen im Pfarreizentrum Oase ein Zmorge einnehmen. Dort verriet Thomas Plappallil, dass er noch ein paar Jahre in Knutwil bleiben möchte und warum er Priester wurde. «Ich war in jungen Jahren Ministrant und hörte eine innere Stimme.» Zwar studierte er zuerst drei Jahre Maschinen-Ingenieur, doch brach er dann sein Studium ab und schloss sich der Missionsgesellschaft Apostel Thomas an. «Das ist mein Weg», sagte er überzeugt. Als Dank hörte er von den Jodlerfründe die Auszeichnung: «Er ist mein Lieblingspater». 


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