01.04.2021

Fussballer packen mit den Händen an

von Thomas Stillhart

Rund ein Dutzend Fussballer des FC Knutwil hilft freiwillig beim Bau der neuen Fussballanlage. Dafür «opfern» sie Freizeit. Corona hilft. 

Fast wie gewöhnlich treffen sich die Knutwiler am Samstag auf dem Fussballplatz Seebli. Statt kurze Hosen tragen sie aber Überhosen und Handschuhe. Statt Beinarbeit ist Handarbeit gefragt. Statt auf dem berühmt-berüchtigen Seebli-Rasen zu spielen, baggern sie sich durch den Dreck vor dem neu entstehenden Fussballplatz.

Für den FC Knutwil

Die Knutwiler Fussballer engagieren sich für ihren Verein. Marcel Müller, Gartenbauer von Beruf und Verteidiger im Verein, leitet wegen seines Sachverstands die freiwillige Hilfe, bestellt Material, koordiniert mit den «richtigen» Bauarbeitern die Bauphasen. Er erklärt, warum viele Fussballer Fronarbeit leisten: «Wir packen an, weil der FC Knutwil ein guter Verein ist.»

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Da momentan der Ball ruhe, hätten alle Zeit, fast jeden Samstagmorgen um 7 Uhr auf der Baustelle zu stehen und anzupacken. «Dank Corona haben wir eher Zeit», erklärt Marcel Müller. Er weiss aber auch, dass die freiwillige Mitarbeit der A-Junioren, der 1. und 2. Mannschaft sowie der Senioren keine Selbstverständlichkeit ist.

Viele arbeiten auf dem Bau

Möglich ist die immense freiwillige Hilfe beim Bau, da viele Fussballer auf dem Bau arbeiten. Neben Gartenbauer Müller helfen Maurer, Baggerfahrer, Schreiner, Zimmerleute und andere. Aber auch solche, die im Büro arbeiten, machen sich nützlich. 

Aus dem Clubhaus tönt «Somebody dance with me» von DJ Bobo, der früher einige Male auf dem Seebli Fussball spielte. Drinnen koordiniert Patrick Kaufmann, gelernter Schreiner, den Innenausbau im Clubhaus-Restaurant. «Wir sind gerade an der Deckenkonstruktion aus Holz», erklärt er. Die Montage der Lüftung werde auch bald angegangen. Er ist auch unter der Woche hier anzutreffen und steht mit der Küchencrew eng in Verbindung. 

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Arbeit wird geschätzt

«Ich tue das dem FC zuliebe. Es ist ein cooler Verein. Und am Schluss bekommen wir etwas auf Dauer», sagt Kaufmann. Plötzlich taucht Thomas Arnet, Präsident des Donatorenclubs FC Knutwil, auf der Baustelle auf. «Immer wieder schauen bei uns Leute vorbei. Unsere Arbeit wird geschätzt und wahrge-nommen», freut sich der Schreiner. 

Draussen schottern vier Fussballer gerade ein. «Hier entsteht der Sitzplatz mit Verbundsteinen», klärt Marcel Müller auf. Er zeigt auf eine Stelle rechts vom neuen Clubhaus aus gesehen, wo eine Schuhputzanlage entstehen soll. Die Terrainarbeiten dauern noch an. «Ja, es ist sehr viel Arbeit, die bis im Sommer dauert, aber wir können etwas zum Gelingen des neuen Fussballplatzes beitragen», ergänzt der Gartenbauer. 

Die Maschinen mieten sie übrigens zu einem guten Preis vom heimischen Unternehmen Bresa AG. Und mit der Birrer AG, die dem neuen Platz den Namen «Birrer Arena» geben darf, hätten sie es auch gut, erzählt Müller. 

Zmittag wird grilliert

Schon fährt Franz Wey «Freedom» auf die Baustelle. Im Gepäck hat er einen Grill, eine Gasflasche und Fleisch. Der Clubhauswirt ist für das leibliche Wohl der Fussballer in Handarbeit zuständig. «Das ist das Mindeste, was sie verdienen», sagt er und macht sich auf, das Mittagessen vorzubereiten. Nachher schuften sie am Nachmittag weiter. 


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