Es habe «ghunget», so Peter Weingartner, stolz über seine Platzierung auf dem zweiten Rang am Schweizer Krimifestival in Grenchen und passend zum Titel des prämierten Romans, «Vollmondhonig». Mit seinem Krimi liegt er hinter der Neuenburgerin Catherine Rolland und vor dem Tessiner Andrea Fazzoli und erhält damit 3000 Franken.
Eine Milieustudie
Es ist der vierte Fall, welchen der bereits 2021 nominierte Trienger seinen Surseer Ermittler Anselm Anderhub lösen lässt. Die nackte Leiche einer jungen Frau wird in einem kleinen Grab im Wald gefunden. Auf der Suche nach der Identität der Toten werden nicht nur ihre Vergangenheit ausgegraben, sondern längst verheilte Wunden wieder aufgerissen. Anderhub bringt den Fund mit dem Todesfall eines umtriebigen Wirts in Verbindung und löst das Rätsel ein weiteres Mal. Ein weiterer Roman, in welchem Weingartner mit Schalk und feinem Gespür das ländlich-kleinstädtische Soziotop in und rund um Sursee einfängt. «Vollmondhonig» ist aufgrund der beiden Todesfälle zwar ein Krimi, es handelt sich dabei viel mehr um eine Milieustudie, bevölkert mit Menschen, die man glaubt, von nebenan zu kennen.
Krimifans können sich noch über weitere Anderhub-Fälle freuen. Der Ermittler geht nämlich erst in fünf Jahren in Pension und wer weiss, vielleicht nimmt er es mit dem «Aufhören» nicht so genau. Der nächste Weingartner-Roman «Knorpel» wartet bereits auf seine Veröffentlichung. Der neue Krimi soll Ende Monat erscheinen.