Regierungspräsident Guido Graf informierte über die neuen Energiesparmassnahmen.   (Foto Ana Birchler-Cruz/Archiv)
Regierungspräsident Guido Graf informierte über die neuen Energiesparmassnahmen.   (Foto Ana Birchler-Cruz/Archiv)
29.09.2022

Kanton ergreift Massnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs

von PD

Der Regierungsrat hat am 27. September Massnahmen beschlossen, um den Energieverbrauch der kantonalen Verwaltung und Schulen zu senken. Unter anderem wird die Bürotemperatur in den kantonalen Immobilien begrenzt.

Per Mitteilung vom 31. August hat der Regierungsrat bekannt gegeben, dass der Kanton Luzern die Vereinbarung der Energiespar-Alliance unterzeichnet und bei der Umsetzung eine Vorbildrolle einnehmen will. Der Regierungsrat hat nun zu diesem Zweck ein umfangreiches Massnahmenpaket beschlossen. Es beruht grundsätzlich auf den Empfehlungen der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren (EnDK) für vorsorgliche Energiesparmassnahmen der öffentlichen Hand. Wesentliche Massnahmen in den kantonalen Infrastrukturen sind:

-Raumwärme: Die Temperatur in Büros und Schulzimmern wird auf 20 Grad begrenzt. Die Temperatur in nicht oder selten genutzten Räumen wird auf 7 bis 13 Grad reduziert. Die Heizkurve wird am Wochenende abgesenkt.

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-Wasser: Die Warmwasserfunktion der Wasserhähne wird ausser Betrieb genommen. Der maximale Ausfluss wird mit Spardüsen begrenzt. Die Speichertemperatur für Duschen und Küchen wird reduziert.

-Lüftung: Der Luftaustausch erfolgt durch Stosslüftung. Die Frischluftmenge bei Lüftungsanlagen wird auf 30 Kubikmeter pro Stunde und Person reduziert. Am Wochenende werden Lüftungsanlagen ausser Betrieb gesetzt.

-Beleuchtung: Nur genutzte Räume werden beleuchtet. Die Leuchtmittelleistung wird gesenkt. Die Nachlaufzeit der Bewegungsmelder wird reduziert.

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-Elektronische Geräte: Mobile Heizgeräte und die Nutzung individueller oder privater Kaffeemaschinen, Kühlschränke und Drucker sind verboten. Nicht genutzte Geräte werden ausgesteckt.

-Personal: Eine Sensibilisierungskampagne hält die kantonalen Mitarbeitenden dazu an, primär ohnehin beheizte Räume zu nutzen.

Die Massnahmen lassen sich ohne einschneidende betriebliche Auswirkungen umsetzen und bieten Gewähr dafür, dass die Kantone insgesamt ähnliche Stossrichtungen verfolgen. Der Spareffekt lässt sich nicht in absoluten Zahlen angeben, weil der Energieverbrauch von zahlreichen Faktoren wie Witterung und Aussentemperaturen, technischem Fortschritt und aussergewöhnlichen Ereignissen abhängt. Der Kanton geht davon aus, dass allein die Senkung der Innenraumtemperaturen zu einer Reduktion des Energieverbrauchs um mehr als zehn Prozent führt.

«Energie nicht verschwenden»

Der Luzerner Regierungspräsident Guido Graf sagt: «Mit den Massnahmen leistet der Kanton Luzern einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des Energieverbrauchs. Ebenso wichtig ist, dass möglichst viele Organisationen und Personen mitziehen.» Der Regierungsrat lädt deshalb die Gerichte, die ausgelagerten Einheiten und die Gemeinden ein, die kantonalen Massnahmen ohne Abstriche mitzutragen. Er fordert auch die Bevölkerung auf, Energie nicht zu verschwenden.

Gemäss dem Eskalationsstufenmodell des Bundes herrscht derzeit noch keine Mangellage im Energiebereich. Der Bund sensibilisiert aber die Öffentlichkeit mit einer breit aufgestellten Kampagne für die Notwendigkeit des Energiesparens: Energie, die jetzt nicht verbraucht wird, lässt sich in der einen oder anderen Form im In- oder Ausland speichern und mindert das Risiko einer späteren Mangellage mit gravierenden Auswirkungen auf Bevölkerung und Wirtschaft.

Bevölkerung soll mithelfen

Gleichzeitig rufen Bund und Kanton die Bevölkerung auf, die Heizölbrenner gewartet und betriebsbereit sowie die Heizöltanks vollständig befüllt zu halten. Viele Zweistoffanlagen müssen bei Heizölbetrieb ein- bis mehrmals pro Monat nachgefüllt werden. Wegen der eingeschränkten Transportkapazitäten auf Strasse und Schiene können sich Lieferengpässe und Verzögerungen ergeben, was unbedingt zu vermeiden ist.

Die nächste Eskalationsstufe bei zunehmenden Versorgungsengpässen wären Sparappelle des Bundesrates an die Bevölkerung.


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